"Ich habe Kriege geführt, deren Narben selbst die Götter erzittern ließen. Ich habe Schwüre gebrochen und neu geschmiedet. Ich wanderte durch ein Labyrinth aus Reue und Hoffnungslosigkeit, während das Licht in meinem Herzen vergeblich gegen die Schatten anbrüllte. Und doch, in den schwärzesten Nächten, als selbst die Sterne schwiegen, flüsterte mir ein Licht zu: 'Steh auf.' Nicht für Ruhm. Nicht für Rache. Sondern für jene, die noch glauben können. Solange ich atme, werde ich das Schild sein, das sie beschützt."
- Tor
Torvath, der einst unter blutrotem Himmel geboren wurde, ist heute bekannt als Tor Lichtgeboren – ein Name, der für Treue, Opferbereitschaft und unerschütterlichen Glauben steht.
Seine Erscheinung gleicht einer Vision aus den alten Legenden: Über zwei Meter vierzig hoch, das reine, silbrig schimmernde Fell glänzend wie frischer Schnee, Augen wie glühende Bernsteinfeuer, durchzogen von der Weisheit zahlloser Prüfungen. Seine golddurchzogenen Hörner spiegeln eine Anmut wider, die im harten Leben der Minotauren kaum zu finden ist.
Doch Tor war nicht immer der Lichtgeborene. Sein Leben begann in den wilden Hallen Nethosaks, in einer Kultur, die Zorn und Blut höher schätzte als Mitgefühl. Sein Vater, ein Kriegshäuptling, lehrte ihn Härte.
Trotz seiner Erfolge als junger Krieger begann Torvath an der Sinnlosigkeit des endlosen Krieges zu zweifeln. Eine Vision, gesandt von Kiri-Jolith selbst, offenbarte ihm einen anderen Weg – einen Weg, der nicht auf Blut, sondern auf Schutz beruhte.
Er zerriss seinen Schwur an den dunklen Gott Sargonnas und schwor sein Leben Kiri-Jolith. Dieser Akt des Glaubens machte ihn zum Gejagten seiner eigenen Art.
Die Begegnung mit dem Halblingskind sollte jedoch alles verändern.
In einer Nacht der Stürme, unter zerreißenden Himmeln, fand Tor ein kleines Halblingskind – allein, verloren, geboren unter einem besonderen Stern.
Trotz schwerer Verletzungen hob er sie auf und schützte sie, getragen von einer göttlichen Eingebung. Auf einer alten, zerschmetterten Brücke, im Angesicht des sicheren Todes, erzwang er einen letzten Akt des Glaubens: Er trug sie durch ein uraltes Portal in Sicherheit.
Das Halblingskind wuchs auf, weit entfernt von Torvath, doch ein unsichtbares Band verband sie beide. Tor wusste, dass seine Mission noch nicht vollendet war. In seinen Gebeten bat er Kiri-Jolith, einen weiteren Wächter für sie zu senden – Jonvus Sonnenzorn –, ein zukünftiger Ritter des Lichts.
In seinen letzten Momenten wurde Torvath in das Schwurgewundene Labyrinth gebannt – ein uraltes, lebendes Gefängnis, erschaffen, um Schwurbrecher zu quälen. Dort verbrachte er Jahrhunderte: wandelnd, kämpfend, erinnernd, niemals brechend. Sein Körper alterte kaum, doch seine Seele trug die Last zahlloser Prüfungen.
Torvath ist ein Monument der Hoffnung. Ein lebendiger Beweis dafür, dass selbst unter zerbrochenem Schwur neues Licht geboren werden kann.
Volk: Minotaur