"Ich habe sie verloren, einer nach dem anderen. Ihre Stimmen, ihre Lieder, ihre Lachen – alles verweht im kalten Wind der Vergessenheit. Ich dachte, ich könnte sie zurückholen. Ihre Stimmen neu entfachen, ihre Geschichten weiterspinnen. Aber was ich gebar, waren Schatten ihrer selbst. Kalte Hüllen, die meinen Namen nicht mehr kannten. Und doch... ich kann sie nicht loslassen. Jede Nacht singe ich für sie. Nicht aus Hoffnung. Sondern, weil ich sonst selbst verschwinden würde."
- Eilon
Eilon Dunkelhorn, heute bekannt als der Sänger der Totensang, war einst ein aufstrebender Druide voller Lebensfreude und Mut. Geboren in den sanften Wäldern rund um Draconia, lernte er früh, die Sprache der Natur zu verstehen – das Wispern der Bäume, das Weinen der Flüsse, den Herzschlag der Erde selbst.
In der Gilde der Flammenschwingen galt er als einer der vielversprechendsten Naturwirker seiner Generation.
Zusammen mit seiner treuen Gruppe Andanil – bestehend aus Ghulrax, Isolde, Kieran, Lythria und Valdrek – bestand er gefährliche Missionen. Freundschaft, Vertrauen und gegenseitige Fürsorge verband sie stärker als jedes Blutband. Doch alles endete in einer einzigen, katastrophalen Schlacht.
Eilon überlebte – allein.
Zerschmettert von Schuld und Verlust, klammerte er sich verzweifelt an den letzten Funken Hoffnung, der ihm blieb: die Wiederherstellung seiner Gefährten.
Doch nicht durch Heilung oder Rückkehr zum Leben – sondern durch die verbotenen Pfade der Nekromantie.
Verzweifelt erforschte Eilon die dunklen Künste, fand ein Band zu einem unbekannten Gott aus einer fernen Welt, dessen Namen selbst er nur flüsternd kennt. Mit dessen Macht lernte er, die Leiber seiner gefallenen Freunde zurückzurufen – jedoch ohne ihre Seelen, ohne ihr Lächeln, ohne die Wärme, die sie einst ausgemacht hatte.
Heute wandeln die Mitglieder von Andanil erneut an Eilons Seite – als Untote, treue Schatten dessen, was sie einst waren.
Er nennt sie ehrfürchtig "Totensang", zu Ehren der vielen Klagelieder, die er einst sang, um ihre Seelen zu geleiten.
Eilon selbst blieb trotz allem Eilon:
Er ist tollpatschig, vergesslich, chaotisch – ein Mann, dessen Herz in dunkle Abgründe gestürzt ist, ohne dabei seinen Funken Menschlichkeit völlig zu verlieren. Fehler sind sein ständiger Begleiter. Seine Unbeholfenheit und seine düstere, unbequeme Aura machten ihn zu einem ewigen Außenseiter in der Gilde.
Dennoch erkannte Korin Höllenhass, der Gildenmeister der Flammenschwingen, seinen Wert: Als Stellvertretender Gildenleiter sorgt Eilon heute dafür, dass die nächtlichen Aufgaben der Gilde erledigt werden. Kein Held im strahlenden Sinne – aber einer, der seine Pflicht nicht aus Ruhm oder Ehrgeiz erfüllt, sondern aus unstillbarer Treue.
Sein Dasein ist eine ständige Gratwanderung zwischen Schuld und Pflicht, zwischen Leben und Tod, zwischen Lachen und Weinen.
Volk: Unbekannt